Nach den Europameisterschaften ist vor den Weltmeisterschaften für dich. Wie ordnest du deine Resultate (37. ITT, 29. RR, 9. TTT) auf dem flachen Kurs der EM in Hinsicht auf den hügeligen Kurs von Zürich ein?
Die Europameisterschaften zeigten mir einmal mehr, wie hoch das Level bei diesen Anlässen ist. Das wird auch in Zürich an der WM nicht anders sein. Im Strassenrennen konnte ich bis zum Schluss vorne dabeibleiben. (Anmerkung: Ein Sturz im Zielsprint der Juniorinnen sorgte für einen kleinen Rückstand für Muriel, da sie hinter dem Sturz platziert war) In Zürich erwarte ich ein ganz anderes Rennen und bereits bei der Anfahrt zum City Circuit aber spätestens auf dem City Circuit wird das Rennen auseinandergerissen werden. Ich glaube es wird ein spannendes Rennen, denn ich bin zuvor noch nie ein Strassenrennen auf einer solch hügeligen Strecke gefahren.
Es sind deine ersten Strassenweltmeisterschaften und gleich noch eine Heim-WM. Ist das für dich mehr Druck oder ein Vorteil?
In erster Linie freue ich mich einfach extrem auf die WM – umso mehr, weil es eine Heim-WM ist. Ich bin zudem Botschafterin für die WM Zürich 2024 und hoffe, dass ich mich auch als Athletin auf dieser Bühne präsentieren kann. Druck mache ich mir keinen und stecke mir auch keine Ziele bezüglich eines Resultats. Ich bin topmotiviert und möchte das Rennen mit Freude bestreitet und das Maximum aus mir herausholen. Es wird mein letztes Rennen vor der Saisonpause sein und somit nochmals ein Höhepunkt. Ganz fest freue ich mich auch, dass Freunde und Bekannte an der Strecke sein werden und ich auf Strassen fahren kann, welche ich bestens kenne. Vielleicht bringt mir das ja einen kleinen Vorteil.
Hast du die Strecke bereits besichtigt? Welcher Teil der Strecke sagt dir besonders zu?
Ja, ich habe die gesamte Strecke bereits besichtig und finde sie super. Mein ganz persönliches Highlight ist der City Circuit. Die steilen Anstiege und technischen Aspekte kommen mir hier entgegen. Als Mountainbikerin liegt mir ein solcher Kurs sicher besser als die flachen Rennen an der EM letzte Woche.
Wie schätzt du deine Chancen in Zürich ein?
Grundsätzlich ist an Strassenrennen alles möglich. Ich glaube aber, dass die Nationen mit spezialisierten Strassenfahrerinnen auch in Zürich dominieren werden. Ich werde alles geben und probieren auch resultattechnisch das Maximum zu erreichen. Aber für mich zählt auch die spezielle Erfahrung an der Heim-WM.
Wie stellst du dir deine perfekte «WM Zürich 2024» vor?
Es wird für mich eine perfekte WM in Zürich, wenn ich ein Strassenrennen fahren kann, in dem ich meine Stärken ausspielen kann und alles ins Rennen legen kann, was in mir steckt. Bei einem Strassenrennen sagt oftmals ein Rang am Ende nicht alles aus, sondern es geht mir auch um all die Momente im Rennen in denen man kämpft und etwas versucht und die mir hoffentlich lange in Erinnerung bleiben werden.